Nachdem ich meinen neuen Bus ja schon im Juni gekauft hatte, ist er am Freitag endlich richtig bei mir zu Hause angekommen. Eigentlich wollte ich erstmal nur MAL EBEN den völlig inkontinenten Kühler austauschen. Da "mal eben" ja bekanntlich immer in die Hose geht wurde daraus eine 2,5 tägige Aktion inkl. neuer Wasserpumpe, neuem Plastikpropeller und neuem Kühler. Im Grunde bin ich aber ganz froh, dass der Kühler defekt war, bei genauem hinsehen zeigten sich shcon starke Risse am Metalllüfterrad und selbiges wäre unentdeckt wohl bald bei voller Fahrt einmal durch den Motorraum maschiert. Nun habe ich Kühlungstechnisch zumindest erstmal Ruhe, bis auf eine letzte noch offene Frage: Welche Farbe, bzw. Sorte Frostschutzmittel darf ich meinem 68er 406D mit OM615 denn zu trinken geben?
Das 2. Problem was der Bus seit der Abholung hatte ist der Leerlauf. Der kalte Motor startet wunderbar, hat nach dem anlassen einen aktzeptablen runden Leerlauf (könnte noch nen Hauch niedriger) und qualmt ein wenig blau, ich denke bei einem so alten Wagen ist das aber normal.
Unter Last läuft der Bus auch wunderbar und wenn der Motor ca. 70° erreicht hat qualmt er nicht mehr, allerdings geht mir ab da auch mein Leerlauf flöten. Wenn ich vom Gas gehe dreht der Motor einfach mit viel zu hoher Drehzahl weiter. Es klingt als liefe er bei Halb- bis Dreiviertelgas ohne, dass mein Fuss auch nur in der Nähe des Gaspedals ist. Dabei wirft er massiv blauen Nebel aus dem Auspuff und stinkt höllisch. Das Ganze wird umso schlimmer je länger man fährt, ich kann teilweise im 4. Gang 50 - 60 kmh fahren ohne das Gaspedal zu berühren, gibt man dann etwas mehr Gas läuft er wieder traumhaft und raucht garnicht. Wenn ich dagegen vom Gas gehe wirft er sofort wieder blauen nebel raus. Lange Rede kurzer Sinn, da muß sich was ändern!
Was ich bisher rausgefunden habe: Der letzte Besitzer der den Wagen bis letzen Sommer viel genutzt hat kannte dieses Problem nicht. Bei ihm war der leerlauf eher ab und zu zu niedrig, so dass er ein wenig mit dem Standgasknopf nachhelfen mußte.
Der kurzzeitige Zwischenbesitzer sagte der Bus sei damals bei Abholung nur 70 Kmh gelaufen. Er hätte draufhin die Drosselklappe ausgetauscht, da die alte ausgeschlagen gewesen sei. Dannach sei der Bus wieder tadellos gelaufen.
Bisher gemacht habe ich: Luftfilter gereinigt, Unterdruckschlauch zwischen Esp und Ansaugrohr auf Schäden untersucht, testweise die (definitiv funktionierende) Drosselklappe von meinem Ex 406 montiert, hat an den Sympthomen absolut nichts verändert. Ich bin zwar was Mercedes und Dieselmotoren angeht noch blutiger Anfänger, aber die zu hohe Drehzahl gepaart mit Qualm und gestank - während er unter Last wunderbar läuft, läßt mich vermuten das einfach zuviel Diesel eingespritzt wird. Ich habe von meinem Ex Bus noch eine neuwertige Einspritzpumpenmembran, die werde ich ihm wohl nachher mal einbauen und auch gleich einen Ölwechsel an der Pumpe durchführen. Wenn das allerdings nix bringt bin ich mit meinem Latein erstmal am Ende. Wahrscheinlich ist es irgendein winziger banaler Fehler den ich als Anfänger einfach übersehe, aber vielleicht hatte ja jemand von euch schonmal das gleiche Problem. Ist wie bereits erwähnt ein L406DG Bj. 1968 mit OM615 Motor.
Gruß, Henrik
Edit: den Standgaseinstellknopf habe ich auch überprüft, bzw. repariert, der ist also unschuldig.