Fertan und trotzdem Rost???

  • Hallo Kollegen,
    nach langen überlegen habe ich mich dazu entschlossen meinen entrosreten Vorderwagen meines Düdos mit Fertan zu behandeln. Nach Anleitung habe ich die Flächen mit Silikonentferner abgewaschen und dann mit Fertan eingestrichen. Nach dem Antrocknen habe ich die Flächen mit einer Zerstäuberflache mit Wasser benetzt. Nach 24 Std mit Wasser abgewaschen und trocknen lassen. Ein Großteil der Flächen ist schwarz geworden wobei sich diese schwarze Schicht aber relativ leicht abreiben läst. Einige Stellen sind jedoch fast blank geblieben und fangen jetzt nach 3 Tagen an neu zu rosten!???? ;(
    Fertan gibt an das die entstandene Oxydschicht so grundiert werden kann, das sehe ich aber ehr kritisch, denn die Schicht ist weder glatt noch tragfähig! Was sagt Ihr dazu? (?) (?) (?)

    Gruß aus Münster von Hans-Dieter

  • Moin.

    ... meinen entrosteten Vorderwagen meines Düdos mit Fertan zu behandeln. ... Nach 24 Std mit Wasser abgewaschen und trocknen lassen. ... Einige Stellen ... fangen jetzt nach 3 Tagen an neu zu rosten!?

    Ich habe zwar selber noch nie Fertan verwendet, aber ich habe mich damit mal theoretisch beschäftigt.
    Fertan soll nicht auf entrostete Stellen drauf, sondern auf Rost, der dann umgewandelt wird (schwarz) und sich dann mit Wasser abwaschen lässt bis das Metall blank wird (siehe hier und hier). Durch das Abwaschen wird das Metall nass, und dann passiert das, was immer mit blankem Stahl + Wasser + Luft passiert: es rostet. Sobald Fertan den Rost umgewandelt hat, muss das übriggebliebene Fertan sehr gründlich und vollständig mit Wasser abgewaschen werden, und dann müssen die blanken und vollständig getrockneten Stellen umgehend irgendwie gegen Luft und Wasser grundiert werden, damit es da nicht weiter rostet.
    Wie gesagt, habe ich alles nur gelesen/gehört...

    Ma-Ke 8-)
    (der nur grob entrostet, und dann Owatrol bzw. im Verhältnis 1:1 mit Terpentinersatz verdünntes Leinölfirnis draufstreicht, und hinterher Brantho Korrux nitrofest + Mipa Mipalin Kunstharzlack, und/oder noch ggf. öliges fettiges Fluid-Film AS-R drauf)

    ...unterwegs durch Raum und Zeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ma-Ke (1. Juni 2016 um 04:22)

  • Fertan schützt bei richtiger Anwendung blankes Metall vor Rost.

    Wird Fertan auf Rost aufgetragen,
    so kann das Metall darunter nur geschützt werden,
    wenn Fertan den Rost durchdringt und bis ans blanke Metall kommt.
    Der mit Fertan durchträngte Rost wird je nach Temperatur in ca. 24 bis 48 Stunden in ein Pulver
    zersetzt und nach dem Abbürsten mit Wasser,
    Trocknen mit Hitze und nochmaligem abbürsten ohne Wasser,
    bleiben z.B. Krater im Blech zurück.
    Ist in den Kratern noch Rost verblieben, weil Fertan nicht bis dorthin vorgedrungen ist,
    so trägt man es nochmals auf.

    Der banalste Fehler der mit Fertan gemacht wird:
    Steht die Fertanflasche auch nur wenige Wochen, so bildet sich ein Bodensatz, der sich nur durch sehr intensives Schüttel wieder auflöst.
    In diesem Bodensatz scheinen sich die wirksamen Bestandteile zu befinden.
    Warum der Hersteller nicht ausdrücklich auf eine gründliche Durchmischung des Produkts hinweist weis ich nicht.

    Ein weiterer Fehler der gemacht wird,
    Fertan zu schnell antrocknen zu lassen.
    Es scheint besser zu sein, schon nach ca. 15 Minuten Fertan nochmals mit dem Pinsel aufzutragen und dann schon nach weiteren 15 Minuten mit einer Sprühflasche beginnen die Stelle mehrmals leicht einzunebeln und feucht zu halten.
    Nach ca. einer Stunde dann mehr einnebeln und mit dem Pinsel alles vermischen,
    man erhält eine schwarze Pampe auf dem Blech und diese kann man nun trocknen lassen.
    War das Blech nicht rostig, so scheint es,
    kann man schon nach 2 bis 3 Stunden alles Abwaschen, Bürsten und Trocknen und es erscheint ein matt glänzendes Metall das vor Rost geschützt ist.
    War die Stelle aber stark rostig (z.B. mit Rostporen) , muss man viel mehr Zeit zur Rostzersetzung geben und vielleicht die ganze Behandlung mehrmals widerholen.

    Der Fortschritt bei der Rostzersetzung scheint mir im Vergleich mit Pelox langsamer zu sein,
    aber dafür weniger arbeitsintensiv zu sein,
    denn Pelox musst du ständich neu Einpinseln und feucht halten.
    Bei Fertan hat man schon nach gut einer Stunde Ruhe und nach wenigen Stunden ist das blanke metall über Wochen und Monate, auch bei Salzeinwirkung im Winter, vor Rost geschützt.

  • Moin,


    Ich habe meinen Vario
    mit Brunox Epoxy behandelt und das hat gut geklappt aber auch da dürfen nur die
    mit Rost befallenden stellen mit Brunox behandelt werden. Ich weiß nicht wie es
    mit dem Fertan ist aber bei Brunox ist es so wenn man es auf nicht Verrostete
    stellen Streich würd da die Grundierung , Spachtel oder was du willst nicht
    Perfekt oder auch gar nicht halten und Brantho Korrux nitrofest kann ich auch
    nur Empfehlen . Wenn du genau wissen willst wie sich dein Produkt verhält oder
    ob du vielleicht einen Fehler gemacht hast, melde dich mal beim
    Korrosionsschutz Depot die haben mir auch schon sehr geholfen, die haben da
    echt auch Erfahrung mit den Produkten. Mal Anrufen und Fragen das kostet nichts
    die habe auch eine extra Nr. für Beratung (0049) 091016801


    Gruß


    Marc

  • ich habe mir Pelox Re nun bestelt und nen satz pinsel für meine kleinen rost stellen am passat.
    rost wech ätzen, mit wasser wech spühlen den res nach ner stunde, fileicht noch nen zweites mal je nach dem wie dick die rest rostschicht ist ach dem vorherigen grob entfernen maschinell.

    da ist dan hinter her reines metall zum neu lakiren.

  • Auch ich habe mit Fertan viel Zeit vertan,
    war nicht Zufrieden, evtl. auch Fehler gemacht, weil zu kompliziert.

    Seit ich Owatrol benutze bin ich recht Zufrieden.

  • man sollte das wort "rostumwandler" mal vorsichtig auf der zunge zergehen lassen
    das hat nur was auf restrost zu suchen
    ansonsten wie vor mir geschrieben
    OWATROL,dann kann man wunderbar mit kunstharzlack weiterarbeiten
    ob lacken oder wie ich auch rollen

  • Liebe Rostbekämpfer,

    wie oben in Beitrag 2,6 und 7 zu lesen, sind die Owatrol-Anwender zufrieden.
    Auch ich bin überzeugter Owatrol-Anwender!

    Rost abkratzen (wichtig --> kratzen!!, nicht schleifen!!), mit Owatrol einsprühen bzw. einpinseln. Trocknen lassen, erneut einpinseln, trocknen lassen. Kann man noch mal wiederholen.
    Am besten bei warmem Wetter verarbeiten, bei niedrigen Temperaturen dauert's.
    Owatrol wandelt den Rost nicht um, sondern konserviert ihn!
    Da passiert dann nichts mehr.
    An meinem T3 Syncro habe ich eine befallene Fuge auf oben beschriebene Art behandelt. Leider mußte ich noch 3 Winter durch die Salzsch+++e fahren. Nun nach 9 Jahren sieht die Fuge immer noch so aus wie nach der Behandlung.
    Nicht umsonst wird Owatrol auf Bohrinseln eingesetzt.

    Wenn ich dann lackieren will, verwende ich Owatrol CIP und streiche es über die zu behandelnde Fläche. Dann klappt's mit der (Pinsel-)Lackierung.

    ferrum fugit!
    Grüße aus BI
    Peter

    Der Weg ist das Ziel!

  • Ja dann war wohl die Sache mit Fertan vergebens!

    Wenn ich Owatrol zum Einsatz bringe kann dieses auch mit 2K EP Grundierungen/Lacken überlackiert werden oder gibt es dann neue Probleme mit der Anhaftung und überlackierbarkeit. In der Beschreibung steht nur was von Kunstharz und 1K Lacken!?

    Gruß HD

  • Moin HD,
    auf Owatrol musst Du eine Grundierung aufbringen bevor Du es mit 2K Lacken überarbeiten kannst.
    Schau mal hier
    Ich habe bisher mit Brantho nitrofest gute Erfahrungen gemacht, aber auch ein 1K EP Sprühgrund aus dem Baumarkt hat neulich gute Dienste geleistet und hat sich nicht "aufgeworfen" oder Blasen gebildet.
    Wir das mit Leinölfirniss ist kann ich Dir leider nicht sagen nur soviel, dass es wahnsinnig gut funktioniert und auch mit 2:1 immer noch sehr gut kriecht.

    Viele Grüße
    Manuel

  • Moin.

    Ich habe mal recherchiert - wenn ich alles richtig verstanden habe ist Owatrol nix anderes als z.B. mit Terpentinersatz (nur dieses Lösemittel ist zum Verdünnen auf der Leinölfirnis-Dose angegeben) verdünntes Leinölfirnis, wodurch es dünnflüssiger ist und eine bessere Kriechfähigkeit hat als pures Leinölfirnis.

    (Im W124er-Forum gibt's sogar anscheinend welche, die sprühen den Unterboden nicht mit Leinölfirnis, sondern mit purem Leinöl ein, das ist günstig, das Trocknen dauert aber ewig.)

    Ma-Ke 8-)

    ...unterwegs durch Raum und Zeit.

  • Hei an die Rostfront,

    ich hab ebenfalls keine guten Erfahrungen mit Fertan gemacht. Allerdings zum großen Teil wegen Anwendungsfehlern.
    Ein Freund der sich mit Booten auskennt hat mich auf Owatrol und fluidfilm gebracht. Wem Owatrol zu teuer ist der kann Leinöl mit Leichtbenzin (Terpentinersatz) mischen. Am Unterboden un an nicht sichtbaren Bereichen arbeite ich nur noch mit Owatrol und Fluidfilm. Rost an sichtbarem Blech streiche ich mit Owatrol ein, wische den Überschuss nach ein zwei Stunden ab und Grundiere das ganze nach ein zwei Tagen mit Brantho Korrux nitrofest. Wieder lang trocknen lassen und über lackieren... muss man aber nicht unbedingt bei Brantho. Spachtelmasse nehme ich gar nicht mehr... Dellen bleiben drin. Unterbodenschutz auch nicht... fluidfilm und gut

    Gruß vom Nils

  • Für Leinöl gibt es Sikkative... dann trocknet es schneller... Leinöl mit Graphit wird schon Ewigkeiten als Rostschutz eingesetzt....

  • und die öko tante sagt:
    schuppenpanzerfarbe auf leinölbasis mit eisenglimmer und balsamterpentinöl.
    bei mir im test seit ca. 7 jahren. gegen rost super, trocknet gut, reist nicht, man sieht "problemzonen" sofort, optik speziell und nicht mit kfz lacken überarbeitbar.

    gruß von der hüterin

  • Jup... als das noch nicht Öko sondern top modern war wurde Hämatit (Eisenmennige - rotbraun) und Graphit (grau) in den Öllack (Basis war meist Leinöl oder Terpentinöl) gemischt um einen Rostschutz zu erhalten der NICHT giftig ist wie zB Bleimenninge (Blei(II, IV)-oxid mit Leinöl ist auch ein super Rostschutz aber aus gutem Grund verboten). Die Golden Gate Bridge ist deswegen so orange - rot und hat einige Arbeiter mit Bleivergiftung auf dem Gewissen. Wenn man an alten Eisenbahnbrücken kratzt kommt das auch noch zum Vorschein ;)

    Damit Leinöl schneller trocknet gibt es geeignete Sikkative oder man/frau gibt flüchtiges Leichtbenzin (nicht mehr so öko) oder Alkohol dazu. Bei Menninge braucht es übrigens nicht unbedingt einen Zusatz da das Farbmmittel bereits ein schnelleres trocknen bewirkt (also... es gibt Sikkative mit Menninge). Mit Alkohol oder Leichtbenzin verdünntes Leinöl wäre dann wie Owatrol... da ist aber sicher noch das ein oder andere Sikkativ mit drin damit die Linoxin Schicht (wenn es dann trocken ist... "trocknet" durch Oxidation) nicht reißt oder spröde wird. Bei Holz ist es so... je weniger verdünnt, desto tiefer dringt es ein, desto langsamer trocknet es... warum nicht auch bei Rost?

    Schlecht ist das alles nicht und ich arbeite gern damit... allerdings nicht unbedingt am Auto :-8


    Gruß vom Nils

    3 Mal editiert, zuletzt von husky240 (3. Juni 2016 um 09:48)

  • Wer LeinölFIRNIS oder ein Halböl (Grundieröl) kauf muss sich um das Sikkativ Gedöns keine Sorgen machen. Baumarkt Leinölfirnis ist sowieso ein wilder Mix. Ein gutes Halböl ist ein Mix aus Lein- und Terpentinöl welches bereits mit Alkohol verdünnt ist, damit es schneller einzieht/ trocknet (deswegen Grundieröl weil es eine gute Basis für einen Anstrich mit Farbe schafft... die Holzoberfläche ist dann auch nicht mehr so empfindlich für Schmutz, wirkt aber eher roh... mit etwas weißem Pigment bleibt es dann recht hell und dunkelt nicht so stark nach)

    ... ich steh auf reines Öl weil nur das am tiefsten ins Holz eindringt (wahrscheinlich auch in den Rost?). Am liebsten Mohnöl und das ganze schön einschleifen mit Bimsmehl Es muss halt Zeit mitgebracht werden weil es schon mal eine Woche dauern kann bis es trocken ist.


    ... das war jetzt off topic aber vielleicht interessiert es ja jemanden.

    Einmal editiert, zuletzt von husky240 (3. Juni 2016 um 09:51)

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