Einmal Bretagne und zurück - Teil 1 von 3

  • Hier nun der versprochene Reisebericht. Hoffentlich wird er nicht zu langweilig. Aber dann könnt ihr ja das Lesen weglassen und nur die Fotos angucken ;)

    Bretagne 2004 – die große Fahrt ans Meer

    Am Montag, den 2.August ging es los: wir starteten endlich in die Ferien!
    Allerdings hatte es doch noch bis 15 Uhr gedauert, weil die Lichtmaschine für den Wohnbereich kaputt ist und Volker noch auf einen Wechselrichter wartete, der mit dem DPD geliefert wurde. Ich war schon am Meckern, weil das so lange dauerte. Das Teil wurde dann noch eingebaut und nun wird auch die Wohnraumbatterie mitgeladen, wenn der Motor läuft. Allerdings fehlt noch das Trennrelais und man muß manuell ausschalten, sobald der Wagen steht. Dazu gibt’s später noch eine extra Story.

    Am Montag haben wir jedenfalls noch schnell die Haustiere bei einem Bekannten abgeladen, dann tuckerten wir gemütlich in den Schwarzwald, an Brigach und Breg entlang, bis Furtwangen. Dort haben wir außerorts auf einem schönen Parkplatz mitten auf den Hügeln im Wald übernachtet. Isabella hat einen Brunnen entdeckt und planschte gleich daran herum. Ansonsten zirpten nur die Grillen, der Mond ging langsam auf und Nebel zog durch die Täler. Am anderen Ende vom Parkplatz stand das WoMo mit seinen heimelig erleuchteten Fenstern - endlich wieder unterwegs!

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    Am nächsten Tag mussten wir in Freiburg die DA-direkt Versicherung suchen. Irgendwie scheint das jetzt jedes Jahr üblich zu sein bei uns. Wie letztes Jahr fehlte wieder die grüne Vers.Karte. Allerdings war die DA-direkt in Freiburg einfacher zu finden als damals in München und so konnten wir schon nach 30 min weiterfahren. Über Mulhouse hinein nach Frankreich und weiter bis nach Dijon. Dort hatten wir den ersten Gewitterschauer mit Starkregen auf dieser Fahrt. Naja, es sollte nicht der letzte gewesen sein ;)
    Außerdem hatten wir uns durch den Regen und eine Baustelle verfahren.
    Zum Glück hatten wir unseren Laptop mit der Navigationssoftware und dem GPS-Empfänger mitgenommen. So konnte ich Volker schnell wieder auf den richtigen Weg lotsen, indem wir mit viel Lärm durch ein paar Wohngebiete dröhnten.

    Unser PDA-Ersatz ;)
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    Wir fuhren noch nach Avallon und von dort nach Vezelay, der Pilgerstadt mitten auf einem Hügel. Das Hauptschiff der Kirche gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
    Wir haben dann unterhalb davon auf einem Parkplatz übernachtet. Wieder war es sehr friedlich und ruhig. Außer Kirchenglocken und Grillengezirpe war nichts zu hören - außer einer kichernden Isabella vieleicht.

    Isabella beim Zähneputzen und Duschen:
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    Im Hintergrund der Hügel mit der Wallfahrtsstadt Vezelay:
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    Mittwoch, 4.August. Wir sind wieder früh aufgestanden und vor dem Frühstück schon ein gutes Stück gefahren, bis La-Charité-sur-Loire. Dort lernten wir die Tücken des Routenplaners kennen. Er folgt immer dem direktesten Weg und verschwendet keinen Gedanken daran, dass wir ein etwas molligeres Fahrzeug sind. So landeten wir mitten in der engen Innenstadt, statt brav wie der restliche Fernverkehr drumherum zu fahren. Winklig, eckig, gepflastert und völlig zugeparkt! Das Ganze war für mich haarsträubend – und für Volker sehr amüsant. Ein kleiner Vorgeschmack auf noch kommende Sträßchen.
    Nach dem Frühstück ging es zügig weiter über Châtres-sur-Cher dann ins Loiretal bis nach Tours.
    Zwischendurch mußten wir Wasser tanken. Dazu gibt es sog. \"Euro-Relais\", wo man Abwasser und Chemietoilette kostenlos entsorgen kann und für 1-2 Euro (manchmal auch umsonst) Frischwasser und Strom bekommen kann. Hier sind meine beiden am Wasserhahn: Strip-strap-strull, ist der Kanister noch nicht full?

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    Von dort aus war es nicht mehr weit bis in die Bretagne und bald erreichten wir das Département Morbihan.
    Wir fuhren noch bis Vannes und stellten uns dort auf einen WoMo-Parkplatz an einem Supermarkt. Nicht besonders schön, aber mitten in der Nacht braucht man ja eigentlich auch keine Aussicht ;)

    Am Donnerstag sahen wir es endlich: la mer!
    Wir haben Locmariaquer erkundet, ein nettes kleines Städtchen am Golf von Morbihan. Morbihan kommt vom bretonischen mor bihan = kleines Meer. Ein Meer im Meer, wenn man so will. Es liegt im Atlantik, so ähnlich wie eine kleine Ostsee.
    Isabella fand das Meer sehr aufregend und stakste gleich vorsichtig drin herum. Sie wollte unbedingt so einen Krebs finden, wie in ihrem Buch. Da wohnt nämlich eine Krabbe in einer Muschel. Wir haben also ausgiebig gesucht, aber keinen Erfolg gehabt.

    Na wo isser denn, der Krebs?
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    Dafür ging dann das Strandleben los! Wir fuhren zu dem selben Platz, wo Volker letztes Jahr so krank gewesen war mit Darmgrippe: von Plouharnel aus Richtung Halbinsel Quiberon und dann rechts ab. Dort parkten wir auch wieder auf demselben Platz unter den Kiefern:

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    Dann nur noch die Sachen gepackt und auf zum Meer! Und was für ein Anblick von den Dünen aus!

    La mer
    Qu\'on voit danser le long des golfes clairs
    A des reflets d\'argent
    La mer
    Des reflets changeants
    Sous la pluie

    La mer
    Au ciel d\'ete confond
    Ses blancs moutons
    Avec les anges si purs
    La mer bergere d\'azur
    Infinie

    Voyez
    Pres des etangs
    Ces grands roseaux mouilles
    Voyez
    Ces oiseaux blancs
    Et ces maisons rouillees

    La mer
    Les a berces
    Le long des golfes clairs
    Et d\'une chanson d\'amour
    La mer
    A berce mon coeur pour la vie
    Charles Trenet

    Voll bepackt strebt alles zum Strand:
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    Wir stürzten uns gleich voll ins Geschehen und waren bis weit nach 19 Uhr beschäftigt mit baden, im Sand spielen, am Strand entlang schlendern und in der Sonne faulenzen:

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    Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Das Wetter war herrlich und das Wasser warm. Abends fielen wir nur noch total erschöpft ins Bett. Vor allem Isabella, die in ihrem neuen Bett in den merkwürdigsten Positionen einschlief.

    Am Strand von Plouharnel war im 2.Weltkrieg ein dt. Artilleriestützpunkt, der später von den Franzosen demontiert wurde. Da das Gelände während des Krieges von den Aliierten bombadiert worden war, reiht sich hier ein mit Gras und Kräutern überwachsener Krater an den nächsten und bildet so eine interessante Landschaft zum spazieren gehen – und ist die Heimat zahlloser Kaninchenvölker :)

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    Auch abends waren wir noch unterwegs ans Meer. Wir haben den Sonnenuntergang beobachtet, geschaut, ob die einsetzende Flut was schönes mitgebracht hat und auf dem Rückweg haben Isabella und ich in die Kaninchengänge geleuchtet. Gesehen haben wir aber außer einer Grille in einer Konservendose nie etwas :)

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    Sieh mal an, ein Kiefernzapfen!
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    Einmal sind wir in dieser ersten Badewoche doch noch weggefahren. Da begann der Tag recht trist mit grauen Wolken. Aber es war weiterhin warm. Wir beschlossen, ein Stück die Küste hinauf zu fahren um zu schauen, was hinter Lorient kommt.
    Dieses Jahr merkten wir schon, dass Hauptferienzeit war. Gott und die Welt war unterwegs, auch sehr viele Deutsche. Letztes Jahr, Anfang Juli, waren wir noch fast die einzigen ausländischen Touristen auf weiter Flur.
    Aber Frankreichs Küste ist lang und so fanden auch wir wieder ein schönes, nicht zu sehr überlaufenes Eck: zuerstfuhren wir nach le Pouldu. Dort gab es einen sehr schönen Aussichtspunkt an der Steilküste und einen tollen Spielplatz. Isabella war dort lange Zeit beschäftigt. Wir haben auch gleich dort gegessen: „Baguettes Americaines“. Das sind 50 cm lange Baguettes, belegt mit Schinken, Käse, Ei, Salat, Mayo und Senfsauce – mhhhhhhm. Danach fühlt man sich wie Gott in Frankreich und sagt bis zum Abend nicht mehr „papp“, ehrlich.
    Dermassen ausgestopft mit gutem Essen fuhren wir weiter Richtung Pont Aven – der Stadt, in der Gogin einst einige Zeit lebte. Vorher waren wir noch in irgendeinem winzigen Ort am Strand. Ich glaube, der Ort hieß Kersolf, genau kann ich das aber nicht sagen, da in der Bretagne sehr oft Schilder stehen, wo nur „la mer“, „la côte“, „plage“ oder „les dunes“ draufsteht :)
    An diesem Strand gab es auch eine Ruine der dt.Wehrmacht: ein Posten, einfach in die Überreste einer alten Burg hineingemauert, die auf einem Felsen vor der Küste liegt. Wir sind allesamt dort hinauf geklettert, da gerade Ebbe war und der Weg frei. Von oben hatte man dafür einen tollen Rundblick aufs Meer.

    Wir zwei auf der \"Bunkerinsel\"
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    Isabella interessiert allerdings nur die Frage, wann denn nun gebadet wird. Eine Standartfrage in diesem Urlaub ;)
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    Zurück an Land, haben wir uns gleich noch ein Weilchen am Strand niedergelassen zum baden. Das Wetter war wieder sonnig und schön.

    Pont Aven war ziemlich enttäuschend. Eine Menge Rummel um Gogin, sonst war vor lauter Leuten nichts zu sehen. Hier muß ich noch mal hin, wenn Nebensaison ist.
    Wir sind noch bis Concarneau an der Küste entlang gefahren und dann zurück zur Halbinsel Quiberon. Das Wochenende stand vor der Tür und wie man mit Handtüchern Liegen am Pool reserviert, so wurde es für uns Zeit, vor den einbrechenden Völkerscharen am Samstag einen guten Standplatz fürs WoMo zu ergattern.

    Isabella auf der Rückfahrt nach Quiberon. Total müdegebadet:
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    Wie gesagt, den Rest der ersten Woche waren wir sonst so gut wie nur in und um das Wasser oder haben lange Spaziergänge gemacht. Genau das Richtige, um uns an das Klima zu gewöhnen und mal richtig schön zu faulenzen:

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    Am Sonntag tobte ein Tief auf Irland und das Meer war voller zerfeztem Tang und recht aufgewühlt. Beim Baden ein Gefühl, als schwämme man in Salatdressing. Ich habe es bei einem Versuch gelassen *brrr*
    Wir haben uns die Zeit dann mit Muschelsammeln vertrieben, da wurden ganze Berge angeschwemmt, und Isabella fand endlich ihre Krabben in den Schneckenhäusern. Genau wie in ihrem Buch und mehr als sie tragen konnte.

    Gegessen wurde immer recht abwechslungsreich. Obst und Gemüse in Frankreich schmeckt viel besser als hier in Deutschland. Kopfsalat z.B. habe ich oft fast ohne Dressing gegessen oder aber mit dieser lecken Senfsoße \"à la moutard\" *schleck*

    Erstmal prüfen, ob die Suppe auch nicht heiß ist:
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    Abends bekam ich dann noch von einem Franzosen mehrere Kilo Mirabellen geschenkt. Der hatte die im Kofferraum und wahrscheinlich wurden die schlecht bei dem schwülwarmen Wetter. Wie auch immer, ich fands nett und habe mich entsprechend herzlich bedankt :D

    Abendstimmung hinter den Dünen: Isabella stolz auf ihrem eigenen Klappstuhl mit Tischchen. Das hat der Papa ihr spendiert :)
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    Das war unsere erste Urlaubswoche. Wer wissen möchte, was es mit orange Nacktschnecken, Galettes und einem Holzpfahl auf sich hat und warum Volker in Carnac unbedingt in einem Hotel telefonieren mußte - der muß auf den 2.Teil warten :wink:
    Keine Sorge, er wird morgen im Laufe des Tage online sein :)

  • *gespanntwart* JETZT ist im laufe des Tages :-O

    Ne süße Wasserratte habt ihr da. Nico ist am Meer sehr verhalten :-o

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